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Peaksuche

Die Funktion Peaksuche findet automatisch Peakmaxima oder -minima in 2D-Datenobjekten. Es können sowohl diskrete als auch äquidistante Datenobjekte verwendet werden und einzelne Peaks können auch manuell hinzugefügt bzw. entfernt werden.

Die automatischen Peakerkennung berücksichtigt nur Peaks mit einer benutzerdefinierten minimalen Intensität relativ zur Basislinie und einer minimalen mittleren Peakbreite. Diese Parameter müssen vom Benutzer vor der automatischen Peaksuche richtig eingestellt werden.
Mit Hilfe der Savitzky-Golay Ableitungsfunktion werden aus der ersten Ableitung des Datenobjektes Maxima berechnet. Peakschultern und/oder überlappende Peaks können zusätzlich mit der zweiten Ableitung des Datenobjekts untersucht werden. Einige Parameter können vom Benutzer zur Optimierung der Peaksuche angepasst werden.

Die manuelle Peaksuche ermöglicht dem Benutzer die Eingabe neuer Peaks an einer beliebigen Datenposition. Nach der Eingabe der Anfangsposition, lassen sich die Endposition und die Position des Maximums modifizieren.

Die Ergebnisse der Peaksuche mit den Informationen über die einzelnen Peaks können in einer Peaktabelle und/oder direkt in der Datenansicht als Peakmarker ausgegeben werden. Im Dialog 2D-Einstellungen ist eine Anpassung der Darstellungsoptionen möglich. Die Peaktabelle wird bei Bedarf in einem separaten Tab unterhalb der Datenansicht angezeigt.

Peaktabelle

Die Peaktabelle enthält mehrere Spalten mit ausführlichen Informationen über die Peakposition und Peakeigenschaften. Welche Spalten angezeigt werden hängt vom vorliegenden Datentyp ab.

Normalerweise stehen folgende Spalten in der Peaktabelle zur Verfügung:

Peakummer

Jeder detektierte Peak erhält eine eindeutige fortlaufende Nummer. Die Nummerierung beginnt beim kleinsten x-Achsenwert.

Anfang

Gibt die Anfangsposition des Peaks in x-Achseneinheiten an.

Maximaler Wert

Gibt die Position des Peakmaximums bzw -minimums in x-Achseneinheiten an.

Ende

Gibt die Endposition des Peaks in x-Achseneinheiten.

Breite

Gibt die Differenz zwischen Anfangs- und Endpunkt des Peaks in x-Achseneinheiten an.

Höhe

Gibt die relative Intensität am Peakmaximum in y-Achseneinheiten an. Die relative Intensität berechnet sich aus der Differenz der absoluten Intensität und Basislinienintensität an der Position des Maximums.

Absolute Höhe

Gibt die absolute Intensität am Peakmaximum in y-Achseneinheiten an. Die absolute Intensität berechnet sich aus der Differenz zwischen der absoluten Intensität und Null.

Peakfläche

Gibt die Peakfläche zwischen der Spektrenkurve und der Basislinie im Bereich zwischen Peakanfang und Peakende an.

Peakfläche (Abs. Summe)

Peakfläche(Algebr. Summe)

FWHM

Full Width at Half Maximum: Peakbreite bei halben Maximum.

Schwerpunkt (Center of Gravity)

Gibt die Position des Peakschwerpunktes an.

Anzeigeoptionen der Peaktabelle

Die einzelnen Elemente der Peaktabelle können angepasst werden. Immer wenn eine Peaktabelle in einem Peaktabellen Tab angezeigt wird, kann eine Anpassung wie folgt durchgeführt werden:

Die Ergebnisse der Peakauswertung werden ebenfalls angezeigt!
Ist für den aktuellen Datentyp eine Peakauswertungsmethode definiert, dann werden diese Ergebnisse in zusätzlichen Spalten der Peaktabelle angegeben. Die Anzeige dieser Spalten kann hier ein- bzw. ausgeschaltet werden. Einzelheiten finden Sie im Abschnitt "Peakauswertung".

  1. Klicken Sie mit der rechten Maustaste in den Bereich der Peaktabelle.

  2. Wählen Sie im Dialog die gewünschten anzuzeigenden Spalten.

  3. Ąndern Sie die Anzeigereihenfolge entsprechend ihren Wünschen.

  4. Klicken Sie auf den OK Button um die Ąnderungen zu übernehmen.

Peakmarker

Zusätzlich zur Peaktabelle werden in der Datenansicht oberhalb der Peaks Peakmarker angezeigt. Jeder Peakmarker setzt sich aus einer Anfangs-, End- und Maximum/Minimummarke und einer Beschreibung zusammen. Die Beschreibung gibt die genaue Position des Peaks auf der x-Achse und/oder y-Achse an. Peakmarker können im 2D Einstellungen Dialog angepasst werden.

Automatische Peaksuche

Der folgende Ausschnitt des N,N,2,4-Tetra-Methyl-Anilin IR-Spektrums wird der automatische Peaksuche unterworfen:

Anpassung der minimalen Peakhöhe

Die minimale Peakhöhe muss richtig eingestellt werden um vernünftige Peaksuch-Ergebnisse zu erhalten. Ein zu groߟer Wert lässt kleine Peaks unberücksichtigt. Um optimale Ergebnisse zu erhalten, sollte die minimale Peakhöhe nahe am Rauschpegel des Spektrums liegen.

Der Rauschpegel und geringe Basislinienverschiebungen werden auf  0.02 y-Achseneinheiten geschätzt. Folglich sollte die minimale Peakhöhe auf diesen Wert eingestellt werden.

Wie finde ich die optimale minimale Peakhöhe?

Beginnen Sie mit einer minimalen Peakhöhe und -breite von 0. Erhöhen Sie den Peakhöhenwert in kleinen Schritten bis alle gewünschten Peaks erkannt werden.

Anpassung der minimalen Peakbreite

Die minimale Peakbreite muss ebenfalls richtig eingestellt werden. Bei einem zu kleinen Wert werden Rauschen und kleine Spitzen detektiert und verfälschen das Ergebnis. Bei einem zu groߟen Wert werden unter Umständen schmale Peaks übergangen. Folglich sollte dieser Wert ungefähr der durchschnittlichen Peakbreite des aktuellen Datentyps entsprechen.

Wie finde ich die optimale Peakbreite?

Beginnen Sie mit der zuvor angepassten minimalen Peakhöhe und geben Sie die Breite des breitestenden Peaks im Spektrum ein. Durch verringern des Wertes in kleinen x-Achsenschritten erhalten Sie den optimalen Wert bei dem alle gewünschten Peaks detektiert werden.

Peaksuche ohne die Gruppierung benachbarter Peaks

Diese Option dient zur Trennung bereits detektierter Peaks, die als ein einzelner groߟer Peak erkannt wurden.

Die Peaksuche ohne die Gruppierung benachbarter Peaks wird in der folgenden Abbildung illustriert:

Folgende Parameter werden angewendet:

  • Benachbarte Peaks gruppieren = Nein

  • Minimale Peakhöhe = 0.02

  • Minimale Peakbreite = 0

Die Peaks in der Mitte überlappen sehr stark und der Parameter 'Benachbarte Peaks gruppieren' ist deaktiviert. In diesem Fall folgt die Basislinie deutlich dem Spektrenverlauf, die Linie steigt zum mittleren kleinen Peak an und fällt dann wieder ab. Der groߟe Peak in der Mitte wird in drei einzelnen Peaks gesplittet.

Peaksuche mit der Gruppierung benachbarter Peaks

Im Gegensatz zur obigen Abbildung, zeigt die folgende Abbildung die gleiche Peaksuche mit der Gruppierung benachbarter Peaks.

Folgende Parameter werden angewendet:

  • Benachbarte Peaks gruppieren = Ja

  • Minimale Peakhöhe = 0.02

  • Minimale Peakbreite = 0

Die Basislinie folgt in diesem Fall nicht dem Spektrenverlauf. Benachbarte oder überlappende Peaks die nicht auf den Basislinienlevel zurückkehren, werden durch vertikale Linien abgeschnitten. Die Peakflächen- und Peakhöhenberechnung wird entsprechend angepasst.

Peaks manuell hinzufügen

Neben der automatischen Peaksuche können Peaks auch manuell hinzugefügt werden. Bitte führen Sie die folgende Anweisungen aus:

  1. Positionieren Sie den Mauszeiger unterhalb der Spektrenposition an der ein Peak addiert werden soll.

  2. Halten Sie die Strg-Taste gedrückt und klicken mit der linken Maustaste um einen Peak hinzuzufügen.

Peaks manuell bearbeiten

Einzelne Peaks können durch die Modifikation der Anfangs-, End- und Maximumwerte bearbeitet werden. Die Modifikation kann entweder grafisch in der Spektrenansicht oder direkt durch Eingabe der Werte in der Peaktabelle durchgeführt werden. Die Peakbearbeitung ist möglich solange die Peaksuche-Funktion im Mathematik Tab aktiviert ist.

Peaks in der Peaktabelle bearbeiten

Die Modifikation eines Peaks in der Peaktabelle wird wie folgt durchgeführt:

  1. Suchen Sie den entsprechenden Peak in der Peaktabelle oder klicken Sie mit linken Maustaste auf den Peak in der Datenansicht.

  2. Wählen das zu ändernde Feld in der Tabelle mit der linken Maustaste aus.

  3. Geben Sie einen neuen Wert ein.

Warum ist der eingegebene Wert nicht gültig?

Die neu eingegebenen Anfangs- und Endwerte dürfen nicht zu weit auߟerhalb des Peaks liegen. Mit anderen Worten: Die Peakfläche darf nicht durch den Spektrenverlauf unterbrochen werden bzw. die Basislinie des Peaks darf den Spektrenverlauf nicht schneiden. Die eingegeben Werte werden automatisch auf den nächsten gültigen Wert geändert.

Zusätzlich muss die Position des Maximums/Minimums innerhalb der Anfangs- und Endwerte liegen.

 

  1. Drücken Sie Return um die Ąnderungen zu übernehmen.

Grafische Bearbeitung der Peaks

Solange die Peaksuche-Funktion im Mathematik Tab aktiviert ist hat jeder Peak Bearbeitungsmarkierungen (rote Kästchen) an den Anfangs-, End- und Maximum/Minimumpositionen. Die Bearbeitung wird wie folgt durchgeführt:

  1. Positionieren Sie den Mauszeiger auf einer Bearbeitungsmarkierung.

  2. Drücken und halten Sie die linke Maustaste.

  3. Bewegen Sie die Maus entlang des Kurvenverlaufs an die neue Position.

  4. Lassen Sie die linke Maustaste los.

Warum wird die neue Position nicht übernommen?

Die neu eingegebenen Anfangs- und Endwerte dürfen nicht zu weit auߟerhalb des Peaks liegen. Mit anderen Worten: Die Peakfläche darf nicht durch den Spektrenverlauf unterbrochen werden bzw. die Basislinie des Peaks darf den Spektrenverlauf nicht schneiden. Die neu gewählte Position wird automatisch auf den nächsten gültigen Wert geändert.

Zusätzlich muss die Position des Maximums/Minimums innerhalb der Anfangs- und Endwerte liegen.

Peaks entfernen

Einzelne Peaks oder auch die ganze Peaktabelle können aus dem aktuellen Objekt entfernt werden.

Peaktabelle entfernen

  1. Wählen Sie im Mathematik Tab die Funktion Peaksuche.

  2. Klicken Sie auf Tabelle löschen.

Einzelnen Peak entfernen

  1. Wählen Sie den zu entfernenden Peak in der Datenansicht oder Peaktabelle durch Linksklick.

  2. Drücken Sie die Entf-Taste.